Der Mensch - ein Säugetier der Traglinge
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Fürsorge und Sozialisation des Säuglings - ein evolutionäres Modell

Ein traditioneller Gedankengang in unserer „zivilisierten“ Kultur ist, dass der Säugling nicht verwöhnt werden soll. Hinter dieser Tradition
liegt die Angst, das Kind könnte später seine Umgebung manipulieren und tyrannisieren. Viele „frischgebackene“ Eltern werden damit getröstet, dass kräftiges Weinen die Lungen des Kindes stärke. Also lässt man das Kleine schreien, bis es ermattet einschläft.

Viele Experten sind ernsthaft über unsere Säuglinge besorgt, die extrem viel weinen. Sie bezeichnen diese als «schwierig zu trösten» und wenig empfänglich für Umweltreize. Es bestehe darum das Risiko für atypische Entwicklung dieser Kinder.

Zum typischen akustischen Eindruck eines melanesischen Dorfes gehört, dass man während des Tages und in der Nacht kaum länger anhaltendes Kinderweinen oder -schreien hört. Natürlich weinen Säuglinge auch hier. Die längste beobachtete Weinepisode bei einem 18 Monate alten Jungen dauerte 2 Minuten. Auch bei den Trobriand-Säuglingen im Alter von 0 - 10 Monaten rangierten die beobachteten Episoden des Weinens von nur wenigen Sekunden bis 1 1⁄2 Minuten*. Warum? Und warum schreien viele Säuglingen in unserer Kultur täglich 3 Stunden oder mehr - und das für Wochen oder sogar Monate? Voller Text

* Schiefenhövel, Wulf (1992). Kultur und biologische Rhythmen: Stillpraktiken und Behandlung von Säuglingen i Melanesien. In: Wiss. Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin, R. Medizin, 41, 2

Last updated: november 2006

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